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Ein neuer Fachbereich für ältere Beschäftigte

Gemäß einem Antrag an den Landesgewerkschaftstag der DJG-BW am 09.10.2025 hat dieser beschlossen, die Satzung um einen neuen Fachbereich zu erweitern. Er trägt die Bezeichnung Ü60 und soll sich künftig für die Belange der über 60-Jährigen einsetzen.

Neuer Fachbereich Ü60 – Die DJG-BW stärkt die Interessen der über 60-Jährigen

Gemäß einem Antrag an den Landesgewerkschaftstag der DJG-BW am 09.10.2025 hat dieser beschlossen, die Satzung um einen neuen Fachbereich zu erweitern. Er trägt die Bezeichnung Ü60 und soll sich künftig für die Belange der über 60-Jährigen einsetzen.

Kontaktmöglichkeiten zum Fachbereich Ü60 in der DJG-BW

Rudy Siefermann, Landesehrenvorsitzender, ist Ansprechpartner für den Fachbereich Ü60. Sie erreichen ihn per E-Mail.

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Rudy Siefermann

Wachsende Zahl der Beschäftigten über 60

Der Hintergrund ist, dass der Anteil der Bediensteten in der Justiz, die über 60 Jahre alt sind und bis 67 Jahre arbeiten müssen, stetig zunimmt. Dies geschieht auch deshalb, weil immer weniger Nachwuchs nachrückt. Schon jetzt wird der Personalmangel in der Justiz spürbar.

Steigende tägliche Arbeitsbelastung

Eine Folge dieser Entwicklung ist die deutliche Zunahme der täglichen Arbeitsbelastung. Unter dieser leiden bereits die jüngeren Bediensteten – ältere Kolleginnen und Kollegen jedoch noch stärker.

Digitale Umstellung als zusätzliche Hürde

Dass ältere Bedienstete nicht mehr so belastbar sind, scheint vielerorts kaum zu interessieren. Die Argumentation, dass die fortschreitende Digitalisierung die Arbeit erleichtern soll, ist für viele ein schwaches Argument. Viele Ältere tun sich weiterhin schwer mit digitalen Abläufen – vor allem dann, wenn Technik nicht reibungslos funktioniert und durch Störungen zusätzliche Rückstände entstehen.

Hohe Anforderungen an Konzentration

Auch die Konzentration bereitet vielen Kolleginnen und Kollegen zunehmend Schwierigkeiten, besonders jenen, die bei einem Amtsgericht noch Protokolldienst leisten müssen. Dort sind sie zusätzlichem Stress ausgesetzt, indem sie einer oder mehreren Verhandlungen pro Sitzungstag folgen müssen.

Trend zum vorzeitigen Ausscheiden

Viele ältere Bedienstete tragen sich aufgrund der zunehmenden Belastung mit dem Gedanken, früher aus dem Dienst auszuscheiden – und nehmen dafür sogar Abschläge in Kauf. Diesem Trend soll entgegengewirkt werden. Gleichzeitig soll verhindert werden, dass ältere Beschäftigte häufiger oder langfristig krankheitsbedingt ausfallen, was wiederum die Arbeitslast der jüngeren Kolleginnen und Kollegen erhöht.

Warum jetzt gehandelt werden muss

Deshalb ist es notwendig, rechtzeitig zu handeln und zu prüfen, wo und wie ältere Kolleginnen und Kollegen verträglich entlastet werden können. Der neue Fachbereich Ü60 soll dazu dienen, diesen Personenkreis zu stärken und ihm eine Stimme zu geben. Die Jüngeren seien daran erinnert: Auch sie werden eines Tages zu den über 60-Jährigen gehören.

Rudy Siefermann,
Landesehrenvorsitzender

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